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    16. Juli 2018

    Der häwa Schaltschranksommer

    Ein Gedicht von Peter Hummel.

    Ein Schaltschrank hat’s im Sommer schwer,
    denn die Sonne scheint so sehr,
    dass sich die Flächen aus Metall,
    ganz stark erhitzen, überall.

    Drum ist ein Schaltschrank auch sehr gerne,
    nicht am Strand und in der Ferne,
    sondern steht zu Hause rum,
    wo Schatten ist, er ist nicht dumm.

    Und steigen doch die Temperaturen,
    muss seine Lüftung eben spuren.
    Die liefert, wie auf einer Wiese,
    eine schöne, kühle Brise.

    Was könnte Schöneres es geben,
    in einem solchen Schaltschrankleben,
    als so zu stehen, wie man mag,
    den ganzen Sommer, Tag für Tag?

    Doch solch ein Schrank im Lauf der Zeit,
    spürt durchaus auch die Einsamkeit.
    Die Bestücker sind verreist,
    die Türen zu, fast wie verschweißt.

    Niemand kommt und schaut nach was,
    nix passiert, das ist kein Spaß.
    Langeweile macht sich breit,
    der Schaltschrank quält sich durch die Zeit.

    Selbst dort, wo sie geboren werden,
    neue Schränke, hier auf Erden,
    bei uns im wunderschönen Wain,
    kehrt eitel Sommerstimmung ein.  

    Doch sollen wir deswegen klagen?
    Nein, denn an den Ferientagen,
    genießen wir die freie Zeit,
    jeder Schaltschrank ist ganz weit.

    Hat wer Mitleid, schickt ihm gerne,
    eine Karte aus der Ferne,
    aus einem furchtbar heißen Land,
    die hängt dann innen an der Wand.

    Dann weiß der Schaltschrank ganz genau:
    Hier zu bleiben war sehr schlau.
    Schrankurlaub hat keinen Zweck,
    man passt nicht mal ins Handgepäck.

    Peter Hummel
     

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